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Visual Prolog
Sonderteil für Leser in   

Der vorangegangene Teil des Newsletters ist die deutsche Übersetzung des englischsprachigen Originals vom Februar 96. Hier beginnt der Sonderteil für unsere deutschsprachigen Leser. Wir berichten darin u.a. über zwei Anwendungen die mit Visual Prolog und der Expertensystemshell ESTA entwickelt wurden. Sie zeigen, daß Prolog eine lebendige Sprache ist, mit der leistungsstarke Anwendungen entwickelt werden. Weiterhin erfahren Sie die Titelthemen der nächsten Ausgaben von „Künstlicher Intelligenz", dem deutschsprachigen KI - Magazin, einem Fachmagazin, das sicherlich für alle interessant ist, die sich mit diesen Themengebieten beschäftigen. Als Abschluß erhalten Sie noch Auskunft über Dienstleistungen, die wir Ihnen gerne anbieten wollen. Unser bestreben ist es, Sie möglichst umfangreich über Prolog (speziell PDC-Prolog) zu informieren. Ein wichtiger Punkt dabei sind Anwendungen, über die wir berichten. Dazu benötigen wir aber Ihre Mitarbeit und würden uns freuen, wenn Sie uns entsprechende Artikel zur Verfügung stellten.

ALADIN, Automatischer Datenabgleich über ODBC
MK-X, Juristische Expertensysteme mit ESTA
LOGITEK, Prolog - Schulungen

ALADIN

Automatischer Datenabgleich über ODBC

Screen Dump

In einem Dialog werden alle relevanten Daten für eine ALADIN-Aufgabe definiert.

Das UB-Team hat sich auf die Konzeption, Erstellung und Betreuung von unterstützenden EDV-Systemen im Vertrieb spezialisiert. Dabei wird sehr viel Wert auf die Nutzung von am Markt etablierten Standard-produkten gelegt, da dies den Betreuungsaufwand für die Unternehmen minimiert und die ständige Weiterentwicklung garantiert.

Insbesondere dann, wenn die Kommunikation ein wesentlicher Aspekt der Anwendung ist, bietet sich Lotus Notes als Basis für Vertriebsunterstützungs-systeme (VIS) an. Die Einführung eines VIS bein-haltet oft auch die Frage, wie relevante Daten aus den betriebswirtschaftlichen Systemen, die zumeist auf anderen Rechnerumgebungen laufen, in das neue System eingespeist und ständig aktuell gehalten werden können.

Um dieses Problem flexibel lösen zu können, entschieden wir uns zur Eigenentwicklung.

Der Leistungsumfang von Visual Prolog, insbesondere die Portierbarkeit und die vorhandene ODBC-Schnitt-stelle, waren der Grund für die Wahl als Entwicklungsumgebung.

Der kleinste gemeinsame Nenner bei den Daten von anderen Rechnersystemen ist Text. Somit sollte eine vom Host geladene Textdatei via ODBC in Lotus Notes eingespeist werden. Durch die Wahl von ODBC als Schnittstelle entstand ein Tool mit dem Daten aus beliebigen ASCII-Dateien mit Trennzeichen (Delimited ASCII) in jede ODBC-fähige Datenbank, wie Lotus Notes, MS-Access u.a., eingeladen werden können.

Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung lag dabei auf die möglichst automatische und kontinuierliche Abarbeitung definierter Aufgaben. Diese können wiederum zu Aktionen, also einer Kette von verschiedenen Aufgaben, zusammengefaßt werden. Der möglichst exakte Gleichlauf zweier getrenn-ter Systeme ist ein komplexes Problem. Deshalb bietet ALADIN die unterschiedlichsten Wege, Daten in die Zieldatenbank einzuladen. Es wird zwischen drei Modi unterschieden:

- Anhängen

Alle Daten aus dem definierten Quellbereich werden in die Zieldatenbank eingeladen.

- Aktualisieren

Ist ein Datensatz aus der Quelldatei in der Zieldatenbank enthalten, so wird er aktualisiert, ansonsten ignoriert.

- Abgleichen

Ist ein Datensatz aus der Quelldatei in der Zieldatenbank enthalten, so wird dieser aktuali-siert, ansonsten neu zur Datenbank hinzugefügt.


Die Feldzuweisung erfolgt einfach durch Mausklick

Ein Nachteil von ODBC, besonders bei Lotus Notes, ist die Geschwindigkeit. Da die Lade- und Abgleichvorgänge in jeder Nacht ablaufen sollten, mußten Wege gefunden werden, diese Vorgänge zu optimieren. Insbesondere der Aufbau von SQL-Tabellen via ODBC kostet sehr viel Zeit. Für umfangreiche Abgleichprozesse wird daher ein ASCII-Export erzeugt und dieser von ALADIN in eine Btree-Datei umgesetzt. Der Abgleich dieser Datei mit der Download-Datei erfolgt in einem Bruchteil der Zeit. Die daraus resultierende Ergebnisdatei kann mit einfachen und dadurch weniger zeitaufwendigen SQL-Befehlen in die Zieldatenbank geschrieben werden.

Gerade bei kontinuierlich laufenden Systemen ist die ständige Übersicht über das Geschehene wichtig. ALADIN verfügt daher über verschie-dene Protokollumfänge. Von der einfachen Meldung der Vorgänge bis zur Ausgabe jeder Operation mit aktuellen Werten der Rechnerum-gebung, wie freier Speicher etc.

Dieses Protokoll wird in eine Textdatei geschrie-ben. Wahlweise kann zusätzlich eine beliebige ODBC-Datenbank als Protokolldatenbank angegeben werden. Dadurch läßt sich, insbe-sondere bei Einsatz von Lotus Notes, eine Kon-trolle der Abläufe auch aus der Ferne, z.B. über Telefon, ermöglichen.


Ausschnitt aus einer Lotus Notes Logdatenbank

Neben dem reinen Laden der Daten in die Zieldatenbank sind auch andere Prozesse zum ordnungsgemäßen Abgleich zweier Syste-me notwendig, beispielsweise Download der Daten vom Host. Zu diesem Zweck läßt sich ALADIN in Batchprozesse einfügen und kann vollständig über Aufrufparameter gesteuert werden. Neben den Standardfunktionen, wie Start einer Aufgabe/Aktion oder Einschalten einer Protokollebene, lassen sich über diesen Weg noch weitere Funktionen auslösen. Zum einen können ALADIN beim Start aus einem Batchprozess eine oder mehrere Meldungen übergeben werden, die dann in die Protokollda-tei geschrieben werden. Dadurch kann auch die Kontrolle über diesen Batchprozess aus der Ferne erfolgen. Zum zweiten können Aktionen auch zeitgesteuert gestartet werden, so daß ALADIN beispielsweise eine Aktion erst in der Nacht beginnt.

ALADIN wurde nach Anforderungen in eigenen Projekten entwickelt und ist bereits kontinuier-lich im 24-Stunden-Einsatz. In bestehenden Installationen werden Änderungen des Kunden- und Material-stamms, Fakturen und Währungskurse tagesaktuell aus Hostsystemen, z.B. SAP, geladen.

Kontakt:

Unternehmensberater,
EDV + Organisation,
Ralph Hoepfner + Vera Nentwich Hover Kull 11,
D-47877 Willich
Tel.: (02154) 412455

MK-X

Juristische Expertensysteme mit ESTA.

In einer ständig komplizierter werdenden Welt bieten Expertensysteme oft die einzige Möglichkeit, Wissen und Erfahrungen von Fachleuten für 'Jeden' nutzbar zu machen. Dies gilt auch im juristischen Bereich. Gesetze reglementieren unser Handeln in allen Bereichen. Wie aber soll man seinen gesetzlich vorgegebenen Handlungsspielraum nutzen, wenn sich selbst Juristen nur in einem kleinen, selbstgewählten

Fachbereich wirklich auskennen. Besondere Schwierigkeiten bereitet dieses Problem Interessen-vertretern, die ohne spezielle Ausbildung schwierige rechtliche Probleme lösen müssen. Wenn kein juristischer Experte zu Rate gezogen werden kann -wirkliche Experten sind rar und teuer- werden Rechte nicht oder unzureichend wahrgenommen, oder gar Pflichten verletzt.

In der Reihe 'Software für Betriebsräte' ist es dem BUND - Verlag in Köln gelungen, bereits das dritte juristische Expertensystem zu entwickeln und als 'Massenprodukt' anzubieten.

Dabei wurde von den Entwicklern für ihr neustes System erstmals ESTA als Entwicklungsumgebung eingesetzt. Bei der Entscheidung, nach Umstellung von DOS® auf Windows®, ESTA zu verwenden, spielten neben der offenen Struktur auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Ein Verkaufspreis des Endproduktes von DM 298,00 wurde nur möglich, da keine weiteren Lizenzkosten für die Weitergabe einfacher Nutzungsrechte anfallen.

Bei den bisher erstellten Systemen handelt es sich um die 'Mitbestimmung bei Kündigungen', die Betriebsratswahl und -unter ESTA- die Betriebs-versammlung. Die Erfahrungen mit den bisherigen Systemen über den Zeitraum von zwei Jahren, haben die hervorragende Eignung der Expertensystem-technologie zur Fallösung unter Beweis gestellt.

Um ESTA für juristische Expertensysteme noch effizienter einsetzen zu können, wurde die offene Struktur genutzt. So wurden neben einer deutsch-sprachigen Oberfläche einige Schreib- und Lese-prozeduren hinzugefügt. Die Notwendigkeit hierzu ergibt sich einerseits aus dem Anspruch der Entwickler, ein Programm zu schaffen, das den Benutzer während der Fallbearbeitung schult. Bei Schlußfolgerungen, die das System aus den Antworten des Benutzers ziehen kann, werden entsprechende Informationen gegeben und als Textbaustein an eine Ergebnissdatei angehängt. Auf diese Art wird andererseits auch die logische Argumentations-und Beweiskette aufgebaut, die im juristischen Bereich notwendig ist.

Die Möglichkeit, die Ergebnissdateien sowie Schreiben, Checklisten usw. automatisch an ein, auf dem Rechner vorhandenes Textverarbeitungs-programm zu übergeben, runden die Benutzer-freundlichkeit ab.

Trotz der erstaunlichen Möglichkeiten, die Expertensysteme bieten, ist die bisherige Verbreitung von juristischen Expertensystemen sehr gering. Dies ist sicher in der schwierigen Wissensaufbereitung begründet. Neben hervorragendem Expertenwissen ist vor allem die gute Zusammenarbeit mit dem 'Wissensingenieur' entscheidend. Für die infor-mationstechnische Aufbereitung der strategischen Vorgehensweisen des Experten bei der Fallösung und der Systematik seiner Schlußfolgerungen ist eine fachübergreifende Teamarbeit unerläßlich. Umfangreiche Tests müssen darüber hinaus beweisen, daß die formulierten Fragen dem Wissensstand der Benutzer entsprechen.

Nicht zu unterschätzen ist dabei eine Entwicklungsumgebung, die wie ESTA in übersicht-licher Weise die Methoden eines evolutionäres Prototypings unterstützt.

Zu den Verfassern:

Eike Mühlstädt ist Justitiar bei der Arbeiterkammer Bremen,
Ralf Michael Knischka ist Dipl. Ing. für Systemanalyse.

Kontakt:

Ralf M. Knischka Fröbelstr. 16,
D-27580 Bremerhaven

Prolog - Schulungen

LOGITEK plant zu Visual Prolog Schulungen in Deutsch durchzuführen

In letzter Zeit erhalten wir immer wieder Anfragen, ob wir Prolog-Schulungen oder Seminare für Visual Prolog (oder Prolog allgemein) durchführen. Bislang konnten wir nur antworten, daß Schulungen zu Visual Prolog in Kopenhagen bei PDC in englischer Sprache stattfinden.

Das soll sich ändern!

Visual Prolog auf Deutsch anzubieten. Dafür müssen aber noch viele Vorarbeiten geleistet werden.

Wann mit der ersten Schulung zu rechnen ist, wie lange sie dauern und was sie kosten wird, etc. steht derzeit noch nicht fest.

Wir bitten deshalb, daß sich Interessierte direkt bei uns melden. Wir werden sie dann getrennt informieren.

Kontakt:

LOGITEK Software oHG
Pankstrasse 49
13357 Berlin-Wedding
Tel.: (030) 46 50 75 36
Fax. (030) 46 50 75 38